Noch ein Wort zum Schauspiel Frankfurt, das wir gerade hinter uns gelassen haben: Am 24. November 2021 wird hier der neue Liebling der französisch-literarischen Szene Édouard Louis auftreten. Er wird zusammen mit seinem Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel sein Buch “Combats et métamorphoses d’une femme” oder „Die Freiheit einer Frau“ vorstellen.
Édouard Louis ist ein Phänomen.
2015 stellte er seinen ersten Roman, “En finir avec Eddy Bellegueule” oder „Das Ende von Eddy“ im Literaturhaus Frankfurt vor. Damals war er noch selbst so überrascht von seinem Erfolg, dass er Bilder des proppenvollen Saals machte und stolz auf Twitter veröffentlichte.
2017 kam er wieder nach Frankfurt mit “Histoire de la violence” im Gepäck. Der deutsche Titel des Buches lautet „Im Herzen der Gewalt“. Das Thema des Buches ist Édouard Louis Vergewaltigung. Und das Hessische Literaturforum im Mousonturm hatte die Lesung erst um 21 Uhr programmiert. Allso befürchtete ich: „Das wird schwierig“.
Ich lag falsch. Wieder kamen Louis-Lesefans, genauso wie bei seiner dritten, ausverkauften Lesung mit Qui a tué mon père oder „Wer hat meinen Vater umgebracht“ im Literaturhaus.
Natürlich freut man sich im Institut français, wenn ein Schriftsteller oder eine Schriftstellerin in Deutschland auf Erfolg stößt.
Aber bei Édouard Louis ist die Freude besonders groß, weil sein Publikum richtig gemischt ist: Jung und nicht, hetero und nicht, frankophil und nicht. Viele werden von seinen Büchern berührt. Und werden, hoffe ich, am 24. November zu seiner Lesung im Schauspiel Frankfurt wiederkommen.
