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Aufkirchen, St.Johanniskirche

11 Stationen
Autor: Rainer.Schuelein (Rainer Schülein)
Gesamtlänge: 104 m
Verkehrsmittel: Zu Fuß

Aufkirchen war die Urpfarrei unserer Gegend, die St.Johanniskirche die Taufkirche für die Gemeinden rundum. Von ihr und von der Marienkapelle, die an der südlichen Mauer des Kirchhofs stand, hatte Ufkirchin seinen Namen. Für Pfarrer Sperl, dem Verfasser der großen “Aufkirchener Chronik” von 1908, gibt es weitere Zeugnisse der Aufkirchner Frühgeschichte. Der rechteckige Rathausplatz und das ursprünglich rechteckig von Mauern umgebene Aufkirchen mit vier Toren sind ihm ein Hinweis auf eine römische Stadt. Er denkt an venaxamoduro, den befestigten Ort am Fischfluß, den Sitz der IV.gallischen Kohorte.

Unbestritten ist, daß die Römer unter Kaiser Domitian um das Jahr 90 n. Chr. hierher kamen und die Schanz in der Aufkirchner Flur als Übergangslager errichteten. Von hieraus bauten sie den Limes im Norden des Hesselbergs, mit dem sie das fruchtbare Schwarzjuraland (Zehntland) einfriedeten. Nach den Römern kamen die Alemannen in die ursprünglich von Kelten besiedelten Orte Gerolfingen und Irsingen.

Pfarrer Sperl meint, daß um 540 n. Chr. die Franken die frühere Römerstadt Aufkirchen in Besitz nahmen. Sie waren bereits Christen und bauten eine Marienkapelle. Von Aufkirchen aus erfolgte dann die fränkische Besiedlung von Wittelshofen, Frankenhofen, Ruffenhofen und Wörnitzhofen.

Das wichtigste Ereignis fällt wohl ins Jahr 755 n. Chr. Wunibald missionierte die Alemannen. König Pippin befiehlt Taufkirchen zu errichten.
Die Aufkirchner Franken bauen in die Mauem ihrer Burg eine Kirche für die Umgebung. Außenherum legen sie ihr befestigtes Städtlein an. Ab 760 n. Chr. wird Aufkirchen dann der kirchliche und politische Mittelpunkt unserer Gegend.

1. Herzlich willkommen

Die St.Johanniskirche in Aufkirchen. Ein Wahrzeichen fränkischer Frömmigkeit.
Treten Sie ein und lassen sie sich durch die Kirche führen.

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2. Die Kirche

Im Kirchhof sehen Sie den 38 Meter hohen Turm der St.Johanniskirche mit seinen vier rechteckigen Stockwerken aus der gotischen Zeit. Steine mit romanischen Bogen aus der Kirche der Stauferzeit sind eingearbeitet. Die zwei Stockwerke des achteckigen Turms und die barocke Haube wurden 1697 darauf gesetzt. Nürnberg und Augsburg stifteten damals zum Turm 70 Gulden.
In der Glockenstube hängen sechs Glocken, zwei neue aus Heidelberg von 1971, die älteste aus Nürnberg (1668), zwei aus Dinkelsbühl von 1700 und 1793, und eine gestiftete Glocke aus dem Jahre 1993. Die Kirche hat nur ein Seitenschiff nach Süden. Die gleichen Steinmetzzeichen finden Sie auch am älteren Teil der Rothenburger St.Jakobskirche. An den gotischen Fensterbogen der Südwand sehen Sie ausgeglühte und angerußte Steine des Brands von 1634. Auf der Nordseite dann weitere frühgotische Bauteile: das Eingangsportal und der Chor. Die Rundbogenfenster der Nordseite wurden bei der Renovierung 1749 eingebrochen.

Wenn Sie in die Kirche eintreten, sehen Sie einen Kirchenraum, der (in Anlehnung an den Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg) in den Jahren 1965-1968 renoviert wurde.

Die Nordempore wurde herausgenommen, die Westempore zu einem Podest erniedrigt, die Orgel tiefer gesetzt, so dass sie in ihrer ganzen Schönheit zur Geltung kommt. Die Südempore wurde um eine Sitzreihe in das Schiff hereingezogen und die Bänke um die kleine Kanzel aus der Ehinger Kapell so gruppiert, dass in einer gotischen Längskirche eine Gemeindekirche Platz gefunden hat. Der blaue Farbton der Holzteile, die graue Quaderung der Spitzbogen (sieben kleine im Seitenschiff, der große für Christus im Chor) und die Kassettendecke im Langhaus gehen auf 1662 zurück. Das Langhaus und der nach links geneigte Chor erinnern daran, dass die Kirche der Leib Christi ist.

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3. Kirchenschiff

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4. Altarraum

Der Renaissancealtar stammt aus der Oettinger Schloßkirche und kam 1686 hier her. Im Altarraum sehen Sie den Taufstein aus der romanischen Kirche aus dem 12.Jahrhundert. Beachten Sie besonders das Bild in der Predella: Das Abendmahlsbrot bildet die Mitte des Bildes. Judas, aufgesprungen, steht groß an der Seite. Jesus ist schon ganz der Leidende.

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5. Sakristei

Der kleine Kreuzaltar diente ab 1642 als Hauptaltar, bevor der jetzige aus Oettingen in den Chor kam. Beachten Sie auch die Beschläge und das Schloß an der wuchtigen Tür zur Sakristei und im Chor die Begräbnistafeln von Johann Jakob Keßler und seiner Ehefrau. Er war von 1694 bis 1720 oettingischer Pfleger in Aufkirchen, beide waren die Eltern des Christian Keßler, der die erste Chronik Aufkirchens verfasste.

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6. Lutherbild

Im Schiff hängt ein Luther-Bild. Johann Basilius Gabler, in Aufkirchen geboren, in Hannover lebend, hat es 1766 gestiftet (zur 250-Jahrfeier des Thesenanschlages 1517). Es stellt Luther als Professor dar. Neben ihm die Bibel und der Schwan. Dieser erinnert an die Hus-Prophezeihung (1415): “Mich, Hus (die Gans), könnt ihr verbrennen. Aber nach mir kommt ein Schwan, den müsst ihr singen hören.” Luther arbeitet gerade an der Auslegung der Genesis (des l.Mose-Buches) und des Galaterbriefes. Auf dem Schreibpult vor ihm der Gekreuzigte und eine Sanduhr. Er hat nicht viel Zeit. Aber Christus, Christi Kreuz und Auferstehung, leuchten in seinem Herzen und überstrahlen auch dessen dunklen Grund (vergl. Sie bitte das ins Bild gemalte Luther-Wappen mit dem ursprünglichen, das ein schwarzes Kreuz in einem roten Herzen zeigt).

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7. Orgel Info

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8. St.Johannisorgel

Auf der Orgel: zwei lobsingende Engel, sie preisen Gott mit Herzen, Mund und Händen und lassen etwas vom Klang des frühbarocken Werkes ahnen. Die Orgel hatte einen langen Weg hinter sich, ehe sie nach Aufkirchen kam. Vom Abt von Rebdorf bestellt, war sie 1663 gebaut worden. Jener konnte sie nicht bezahlen. Schließlich übernahm sie der Eichstätter Bischof Johann Eucharius Schenk zu Castell, ließ sein Wappen auf ihr anbringen und schenkte sie den Eichstätter Dominikanern. Am oberen Rand des Wappens erkennen Sie Bischofsstab, und Bischofsmütze, einen Märtyrer und das Schwert des Fürstbischofs. Der Märtyrer thront auf einem Lorbeerkranz, die Arme auf den Rücken gebunden, sein Unterleib ist abgeschlagen. Er hat mit Christus überwunden (Off. 2,10). In den Wappenfeldem sehen Sie außer zwei Hirschgeweihen, vier englische Leoparden, die uns an Willibald, den ersten Eichstätter Bischof, an seinen Bruder Wunibald und deren englische Herkunft erinnern. Nach der Säkularisation des Dominikanerklosters 1806 stand die Orgel zum Verkauf.
Der Aufkirchener Johann Caspar Beck war als Schlachtermeister in Hamburg in der napoleonischen Zeit zu Geld gekommen. Er spendete die 475 Gulden für den Ankauf der Orgel (rechts von der Orgel sein Bild). Inzwischen wurde die Orgel von der Firma Steinmeyer in Oettingen einige Male überholt, die Schauseite vom klassizistischen Weiß befreit.

Mit ihren barocken Farben und Formen gibt sie dem Kirchenraum sein festliches Gepräge und mit ihrem Klang auch eine Antwort auf das, was der Oettinger Kreuzaltar im Chor darstellt: “So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn hingab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben” (Joh.3,16).

An der Nordwand des Schiffes finden Sie Bilder, die für die Orgelempore gemalt wurden. Österreichische Glaubensflüchtlinge kamen nach dem Dreißigjährigen Krieg nach Aufkirchen und Irsingen. Sie trugen das Ihre zum Wiederaufbau der Kirche bei und erhielten ihren Platz an der Orgel. Die Bilder erinnern an Verfolgung, Flucht, an ihr Ringen mit Gott und an ihren Dank ihm gegenüber.

Christus mit den Jüngern im Sturm Jesus schläft trotz Sturm und Wellen. Die Jünger versuchen ihn zu wecken: Herr, hilf, wir verderben! Aber weil sie zu Christus gehören, ist über ihnen Jesu die Verheißung: Die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

Jakobs Traum! Jakob flieht vor Esau. Gottes Engel kommen zu ihm, während er schläft. Sie segnen ihn. So mögen es die aus dem Ländlein ob der Enns erfahren haben, als sie flüchteten.

Jakobs Kampf mit dem Engel! Jakob lässt den Fremden nicht, der da die ganze Nacht mit ihm ringt. Jakob will vor der Begegnung mit dem Bruder noch einmal gesegnet werden!

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9. Glaubensflüchtlinge

An der Nordwand neben der Orgel finden Sie das Bildnis des Stifters und davor Bildtafeln, die von Irsinger Gemeindegliedern gestiftet wurden: Himmlische Anbetung, Jakobs Kampf mit dem Engel, Jakobs Traum, die Jünger mit Jesus im Sturm Themen und Ausführung, sowie die darüber stehenden Bibelworte lassen an das Elend des Dreißigjährigen Krieges und die Erfahrungen der österreichischen Glaubensflüchtlingen denken, die 1669 aus dem Ländlein ob der Enns nach Aufkirchen und Irsingen kamen. Die heutige Kirche hat nur noch die sieben gotischen Seitenbogen, die gotischen Fenster des Seitenschiffs, den hohen gotischen Bogen zum Chor, die gotischen Chorfenster und das Spitzbogengewölbe in der Sakristei aus der alten gotischen Kirche von 1514.
An der Nordwand neben der Orgel finden Sie das Bildnis des Stifters und davor Bildtafeln, die von Irsinger Gemeindegliedern gestiftet wurden: Himmlische Anbetung, Jakobs Kampf mit dem Engel, Jakobs Traum, die Jünger mit Jesus im Sturm Themen und Ausführung, sowie die darüber stehenden Bibelworte lassen an das Elend des Dreißigjährigen Krieges und die Erfahrungen der österreichischen Glaubensflüchtlingen denken, die 1669 aus dem Ländlein ob der Enns nach Aufkirchen und Irsingen kamen. Die heutige Kirche hat nur noch die sieben gotischen Seitenbogen, die gotischen Fenster des Seitenschiffs, den hohen gotischen Bogen zum Chor, die gotischen Chorfenster und das Spitzbogengewölbe in der Sakristei aus der alten gotischen Kirche von 1514.
An der Nordwand des Schiffes finden Sie Bilder, die für die Orgelempore gemalt wurden. Österreichische Glaubensflüchtlinge kamen nach dem Dreißigjährigen Krieg nach Aufkirchen und Irsingen. Sie trugen das Ihre zum Wiederaufbau der Kirche bei und erhielten ihren Platz an der Orgel. Die Bilder erinnern an Verfolgung, Flucht, an ihr Ringen mit Gott und an ihren Dank ihm gegenüber.

Christus mit den Jüngern im Sturm Jesus schläft trotz Sturm und Wellen. Die Jünger versuchen ihn zu wecken: Herr, hilf, wir verderben! Aber weil sie zu Christus gehören, ist über ihnen Jesu die Verheißung: Die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

Jakobs Traum! Jakob flieht vor Esau. Gottes Engel kommen zu ihm, während er schläft. Sie segnen ihn. So mögen es die aus dem Ländlein ob der Enns erfahren haben, als sie flüchteten.

Jakobs Kampf mit dem Engel! Jakob lässt den Fremden nicht, der da die ganze Nacht mit ihm ringt. Jakob will vor der Begegnung mit dem Bruder noch einmal gesegnet werden!

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10. Friedhof

Rund um die Kirche der Friedhof, in dem bis zu den Auspfarrungen viele Menschen der Umgebung ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Schön gepflegte Gräber, Steine in hellen und grauen Tönen, aus heimischem Kalkstein oder Granit, wissen etwas von der Überwindung des Todes durch Christus!
Der Hesselberg war der Asil-Berg (Zufluchtsberg) der keltischen Ureinwohner. Heute liegt an seinem Südhang das Evangelische Bildungszentrum Hesselberg, eine Stätte evangelischer Erwachsenenbildung, mit Fachschulen für landwirtschaftliche Betriebshelfer, evangelische Dorfhelferinnen und Familienpflegerinnen und mit einem Evangelischen Bildungszentrum für junge Menschen vom Land.

Zu etwas Ähnlichem gab Gott auch Aufkirchen und seine St.Johannis-kirche. Christen sollen lernen, Jünger Jesu zu werden. Jesus gibt uns seinen Auftrag weiter: “Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!” (Joh.20,21)

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11. Hesselberg Blick