Unterwegs in der Bastard-Region, dem Ruhrgebiet, genauer in Bottrop, mit dem Bastard Jochen Kowalski. Cornelis und Jochen reden über dessen ehemaligen Schulweg und was sich in Bottrop verändert hat, die Liebe zum Ruhrgebiet und dessen Wiederauferstehung aus dem Industrieschmutz vergangener Zeiten und über die Frage, wie sich dieses Image, das immer noch in den Köpfen ist, ändern kann.
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Wir starten unseren Rundgang in der Neustraße. Unser Gast Jochen ist genau hier, inmitten des Hauptstraßenlärms der Peterstraße aufgewachsen. Wir bewegen uns auf den Spuren seines alten Schulwegs, der uns auch in die Stadtmitte führt.
Jetzt sind wir schon mitten in der Innenstadt. Jochen führt uns von der Hochstraße über den Kirchplatz in die Hansastraße - immer wieder mit Erinnerungen an ehemalige Geschäfte der Kindheit. Cornelis gefällt auch die hübsche Hässlichkeit hier.
Hier stand früher der Mensing-Brunnen, benannt nach dem Modegeschäft daneben. Dieser wurde mittlerweile an die Bibliothek versetzt.
Cornelis fragt sich: Gibt es eigentlich Tourismus in Bottrop? Was sind die Attraktionen in der Region?
Eine weitere Einkaufsstraße, diesmal kleiner und ruhiger. Die großen Bäume gefallen uns. In Abgrenzung zu manchen schönen Ecken hier bringen wir unsere allgemeine Frustration über die aktuellen Architektur-Trends zum Ausdruck. Vielleicht eine unglückliche Kombination aus: kein Mut und kein Geld.
Das Finanzamt wurde hier um die Kirche herumgebaut. Die Kombination der Architekturstile wirkt ziemlich abgefahren. Aber wenigstens nicht langweilig.
Auch eine Perle der Stadt: Wir kommen an der Jugendarrestanstalt vorbei. Vieles hat sich mit der Zeit verändert: Über der Kreuzung die ehemalige Grundschule, heute Hochschule.
Wir stehen vor der Front des Berufskollegs. Der alte Gebäudeteil aus den 30er Jahren ist ein ganz schöner Klotz. Beeindruckend ist das ja schon. Für den Neubau gilt das nur bedingt.
Die Emscher wurde vor nicht zu langer Zeit noch als offener Abwasserkanal benutzt – früher wirklich ein Schandfleck der Region. Und wie sieht die Situation heute aus?
Wir nähern uns dem Prosperpark. Jochen erzählt etwas zur Entstehung und der heutigen Situation der Wohnanlagen dort.
Wir reden auch über die verbreiteten Vorurteile über das Ruhrgebiet und ob diese so stimmen.
Der Prosperpark wurde auf ehemaligem Zechen-Gelände angelegt. Trotz seiner Nähe zur Innenstadt ist es hier schön ruhig – weder Straßenlärm, noch von Grills zugeräuchert. Im Stadtpark Bottrop, über den Jochen einiges erzählt, ist mehr Leben. Aber auch hier gefällt es uns.
Von hier kann man den Tetraeder sehen – eine 1995 eröffnete Aussichts-Konstruktion auf der Prosper-Halde. Der Tetraeder (eigentlich: “Haldenereignis Emscherblick”) ist eines der Wahrzeichen Bottrops und muss auch gern als Zeichen für Modernität herhalten. Auf der Halde dahinter liegt übrigens das “Alpincenter Bottrop”.
Schön hier. Zwar nicht “schön-schön”, aber hat Charme.
Wir kommen jetzt in ein Wohnviertel, das richtig Ruhrpott-typisch ist: Kontraste zwischen alt und neu, kleine Hintergärten mit Laube und, was auch nicht fehlen darf: die Trinkhalle.
Auch hier ist es wieder überraschend ruhig – abgesehen von den Rasenmähern und Heckenscheren.
Bottrop hatte früher noch eine Straßenbahn. Hier steht das alte Straßenbahndepot, was uns sehr gefällt.
Wir nähern uns so langsam unserem Ziel und unterhalten uns über die Lebensqualität im Ruhrgebiet im Vergleich zu anderen Städten und Regionen.
Vom Saalbau aus gehen wir in Richtung Rathausplatz. Der Saalbau ist eine Art Stadthalle, in der Messen, Flohmärkte und ähnliches stattfindet. Wir fühlen uns an 70er-Jahre-Postkarten erinnert. Mit dem Amtsgericht und einigen anderen Gebäuden hat die Gegend hier auch Amtsviertel-Flair.
Unsere letzte Station ist der Rathausplatz, der ein bisschen hanseatisch auf uns wirkt. Wir ziehen ein Fazit und verabschieden uns.