„Das Viertel“ in Bremen ist ein ganz besonderes Pflaster. Wohl kaum anderswo ist das Leben so bunt wie hier. Die 1960er und 70er Jahre haben es grundlegend geprägt – durch Hausbesetzerszene und geplante „Mozarttrasse“, Kultureinrichtungen wie das “Lagerhaus” und die „Lila Eule“. Im Audioguide schlendern „Rolli“ und „Andrea“ gemeinsam mit den Nutzern durch die Straßen und lassen auch Zeitzeugen wie den ehemaligen Bürgermeister Hans Koschnick und das „Viertel-Urgestein“ Olaf Dinné zu Wort kommen.
Rolf Wolters - unser fiktiver Alt-68er - macht sich auf den Weg. Was erwartet die Besucher? “Rolli” erzählt, was Sache ist und trifft sich mit Andrea - direkt vor dem “Wiener Hof” (s.Extra-Foto).
Hausbesetzer gründen “Ausbildungcooperative”, kurz “Aucoop”: In einem ehemaligen Lagerhaus entsteht in den 1970er Jahren eine Ausbildungs- und Handwerkerstätte.
Auf der anderen Seite der “Aucoop”: Das Kulturzentrum “Lagerhaus”. Hier erblicken viele inzwischen über Bremen hinaus bekannte Projekte und Veranstaltungen das Licht der Welt: u.a. die Breminale und der Sambakarneval.
Ganz offiziell vertraglich festgeschrieben: Alternatives Leben in der Wagenburg mitten in der Stadt. Und: Die Wiege der Bauteilwieder-verwertung.
Als wäre eine Bombe eingeschlagen: Der Rembertiring als unfreiwilliges “Mahnmal” gegen den Bauwahn der 1970er Jahre in Bremen.
Grüne Lunge statt Betonklotz: Die Verhinderung des gigantischen “Bauhofs” im Bereich des Imre-Nagy-Wegs.
Weg mit dem “Schiet” von gestern: Die großen Abrisspläne im Viertel in den frühen 1970er Jahre.
Das Theater am Goetheplatz als “Wiege des Bremer Stils”. Die Jahre unter dem unkonventionellen Intendanten Kurt Hübner waren mit das kreativste, was Europa zu bieten hatte. Hübner war Wegbereiter für die Karrieren von Rainer Werner Fassbinder, Peter Zadek, Bruno Ganz und vielen anderen großartigen Theaterleuten.
Heute leer und trist, in den 1970er Jahre Ort der Entscheidung in Sachen Mozarttrasse: Die Mozartstrasse 5. Was hat sich in der Nacht ereignet, die das AUS für den Kahlschlag im Viertel bedeutet hat? Zeitzeugen berichten…
Neubauten signalisieren Rettung der Altbauten: Erste Bautätigkeiten nach dem Aus der Mozarttrasse.
Gegen Gewinnmaximierung und Massentierhaltung: Der Bauernladen im Milchquartier. Ein Modell für die Zukunft?!
Mit Rudi Dutschke, Acker Bilk und Jan Garbarek im Dreivierteltakt: Die Tanzkneipe “Lila Eule”.
Nicht nur eine Straßenkreuzung: Die Sielwallkreuzung als Ort von Diskussionen, Drogenumsatz und Krawallen.
Der Kampf gegen den “Förster im Silberwald” und das “Schwarzwaldmädel” im “Cinema”, dem ersten Programmkino Deutschlands.
Herzlichen Dank, dass Sie uns begleitet haben!
Übrigens: Sie können unser Audioguides auch als mp3-Kopfhörer leihen: In Schäfer’s Backshop (Vor dem Steintor 114; neben dem Kino Schauburg). Außerdem finden Sie uns im Internet, unter “www.viertelfluesterer.de”
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